
Wenn von BIM (Building Information Modeling) die Rede ist, geht es dabei häufig um ausgefeilte 3D-Modelle, die von Planungsteams entworfen werden. Aber BIM beginnt nicht unbedingt erst, wenn Architekten und Ingenieure im Spiel sind. Tatsächlich sollte der BIM-Prozess schon weitaus früher starten, und zwar gleich zu Beginn des Projekts: beim Bedarfsplan des Bauherrn.
Der Bedarfsplan (oft auch Raumprogramm oder Nutzerbedarfsprogramm genannt) ist eines der zentralen Dokumente in jedem Projekt. Die darin aufgeführten Ziele, Bestrebungen und Anforderungen des Bauherrn dienen als Roadmap für den gesamten Planungs- und Konstruktionsprozess. Ein typischer Bedarfsplan enthält Zielsetzungen (z. B. Nachhaltigkeitsziele, Flexibilitätsanforderungen und Ähnliches), zu realisierende Räume und oft auch Spezifikationen für Systeme und Elemente (z. B. Bodenbeläge oder Sicherheitssysteme).
All das sind Gebäudeinformationen, die man in ihrer Gesamtheit als Modell betrachten kann. Kein visuelles 3D-Modell, sondern ein frühes BIM-Modell der Bedarfe und Anforderungen des Projekts.
Vielen Projektteams ist diese Sichtweise – verständlicherweise – eher fremd. Der klassische Bedarfsplan sieht nicht aus wie ein Modell und verhält sich auch nicht wie eines. Das typischerweise ellenlange Word-Dokument ist oft randvoll mit blumigen Worten, die gerne mehrdeutig und widersprüchlich sind. Im besten Fall existieren dazu noch Excel-Dateien, wobei diese oft nicht mit dem Text übereinstimmen (z. B. sind Räume unterschiedlich benannt oder Anforderungen widersprüchlich).
Kurz gesagt: Klassische Raumprogramme machen mit zu viel Text und zu wenig Struktur und Genauigkeit einen eher chaotischen Eindruck. Und das wiederum macht es den Planungsteams schwer, sie effektiv zu nutzen.
Aber es geht auch anders. Es ist kein Hexenwerk, alle Informationen Deines Bedarfsplans in einem strukturierten, systematischen Modell zu definieren und festzuhalten. Mit BriefBuilder kannst Du die Struktur Deines Projekts kinderleicht herunterbrechen – auf Räume, Systeme, Elemente und mehr – und dann jede Komponente mit eigenen Anforderungen versehen. Die Anforderungen werden in einem einheitlichen Format festgehalten, mit Namen, Wert, Maßeinheit und gegebenenfalls Verweis auf relevante Standards. Dieser Ansatz macht aus Deinen Raumprogrammen genaue und praktisch anwendbare Datensätze.
Aus BIM-Sicht bietet dieses strukturierte Vorgehen folgende Vorzüge:
- Genauigkeit und praktischer Nutzen: Strukturierte Anforderungen lassen sich leichter überprüfen, austauschen und in modellbasierte Planungs- und Engineering-Prozesse einbinden.
- Handhabbarkeit: Statt sich mit Papierdokumenten herumzuschlagen, können Deine Planungsteams sich quer durch ein digitales Modell klicken und benötigte Informationen leicht finden, verwalten und analysieren.
- Integration und Verifizierung: Verbinde Dein Anforderungsmodell mit dem Entwurfsmodell, um Dir den Vergleich zu erleichtern. Zum Beispiel: Enthält der Entwurf alle erforderlichen Räume? Stimmen Raumgrößen, Deckenhöhen und Sicherheitszonen?
In BriefBuilder kannst Du all das mit IFC überprüfen – einem herstellerunabhängigen Format für BIM-Modelle. Planungsteams können ihre BIM-Modelle in BriefBuilder hochladen und den „Soll-Zustand“ von Räumen und Elementen ganz einfach mit dem entsprechenden „Ist-Zustand“ verknüpfen. So können Bauherren schnell überprüfen, wie ihre Anforderungen in den Entwurf übertragen wurden, und Planungsteams sicherstellen, dass ihre Vorschläge die Bedarfe des Kunden erfüllen.
Und der Informationsaustausch funktioniert auch in die andere Richtung. Dank der API von BriefBuilder können Planer die Anforderungen direkt in ihre Modellierungs-Tools ziehen und auf Basis dieser Daten ihre Entwürfe erarbeiten. Viele Teams erstellen sogar eigene Software-Skripte, um diesen Prozess zu verschlanken.
Zusammengefasst: Bei BIM geht es nicht nur um Design- und Engineering-Daten. Wenn Du den Bedarfsplan des Bauherrn als frühes BIM-Modell betrachtest, stellst Du dessen Bedarfe und Ziele ins Zentrum des Entwurfs- und Engineering-Prozesses. Mit dieser Herangehensweise ist es umso wahrscheinlicher, dass Dein Projekt die Erwartungen erfüllt.
Und darum sagen wir: BIM fängt mit dem Bedarfsplan an!
Screenshot der IFC-Grundriss-Ansicht von BriefBuilder, in der Du ganz einfach sehen kannst, welche Anforderungen zu welchen Räumen gehören. Mit demselben Feature können automatische Verifizierungen sowie Heatmaps erstellt werden, die zeigen, welche Anforderungsniveaus auf welche Räume zutreffen.
Practical information
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